Ein ganz normaler Tag

Name: Hirt Michael
Betreuung: Martin Wiederhofer, Sonia Zlatkova, Aurelia Staub, Lorenz Kabas
Aufführung: 17.09.2019

Trailer

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Kurzbeschreibung

Dieses Projekt dient dazu die Wahrnehmungsdiskrepanzen zwischen mehreren Individuen zu beleuchten. Die Wahrnehmung jedes Einzelnen unterscheidet sich grundlegend voneinander, sodass es schwer möglich ist subjektiv empfundene Phänomene einer „objektiven“ Realität zuzuordnen. Daher ist es mir ein großes Anliegen zu zeigen, dass man trotz mannigfachen Widerständen und entmutigenden Vergleichen mit der Außenwelt Vertrauen zur eigenen Wahrnehmung aufbaut und sich durch diese Wahrnehmungsunterschiede nicht beirren lässt, seiner Intuition zu folgen. Dies soll anhand der Geschichte von David demonstriert werden, welcher Musik auf eine eklatant andere Art wahrnimmt als seine Mitmenschen, was in Unverständnis und Problemen für David resultiert. Im Laufe des aufgeführten Projekts begegnet er immer wieder der personifizierten Musik, die ihn darin bestärkt sich seiner Andersartigkeit hinzugeben. Mit Hilfe eines lebenslustigen Rollstuhlfahrers Alfred findet er zu sich und seinen Talenten und kann seine Ängste hinter sich lassen.

Abstract

Dies ist ein kurzer Ausschnitt aus dem Leben von David. David nimmt seine Umwelt auf eine besondere Art und Weise wahr: er "sieht" Musik und das was sie darstellt, während andere diese "nur" hören oder gar nicht wahrnehmen. Er weiß mit seinen Gaben (oder seinem Fluch?) noch nichts anzufangen, als ihn die Musik eines Straßengitarristen derartig mitreißt, sodass es zum ersten Aufeinandertreffen mit der personifizierten Musik kommt, von deren Leichtigkeit und Elan David fasziniert ist. Gleichzeitig wird er jedoch Ziel von Spott und Häme von zwei seiner Mitschüler, was für David natürlich eine sehr unangenehme Situation ist, der er sich ausgeliefert sieht. Auch seine Eltern können seine innere Welt nicht so recht verstehen, die von seiner Fantasie und seiner Andersartigkeit nichts wissen wollen und eine andere Karriere für ihn geplant haben. David wird schließlich von den zwei Mitschülern „überfallen“ die seine Andersartigkeit als Schwäche sehen und ihre eigene Frustration an ihm auslassen. Es kommt abermals zu einer Begegnung mit der personifizierten Musik, die ihm nach dieser „Attacke“ wieder auf die Beine hilft – David ist gleichzeitig verwirrt und verzaubert. Er weiß, dass sein Leben sich durch seine Gabe Musik zu fühlen entscheidend geändert hat - er ist aber noch nicht von der Sinnhaftigkeit dieser Geschehnisse überzeugt. Zwei Wochen sind seit der „Attacke“ vergangen und David kann fast nur noch an Musik und auf die nächste Begegnung mit der personifizierten Musik denken. Seinen Eltern fällt seine schlechter gewordene schulische Leistung auf. Als David eines Tages von der Schule heimkehrt, stellt ihn sein Vater zur Rede warum er denn nicht mehr in der Schule mitarbeitet und gute Noten nach Hause bringt. Davids Erklärungen stoßen nicht auf Verständnis und sein Interesse steht im krassen Widerspruch zu den Wünschen seiner Eltern für seinen Lebensweg. Nach den letzten Worten seines Vaters setzt sich David seine Kopfhörer auf und hört das Lied „Junge“ von den Ärzten. Durch seine Fantasie angeregt glaubt er, dass seine Eltern genauso wie die Elternfiguren im Lied „Junge“ ihn nicht verstehen und für ihn entscheiden wollen. Am Ende des Liedes läuft David aus Frustration davon in den Grazer Stadtpark. Tief in seiner inneren Welt versunken wird David im Stadtpark von einem krank aussehenden Rollstuhlfahrer wieder auf den Boden der Realität geholt, der ihn um Feuer für seine Zigarette bittet. Der Rollstuhlfahrer, Alfred, erkennt Davids Unmut und lässt ihn erzählen, was ihn so bedrückt. Nachdem David seine Situation schildert hilft ihm Alfred seine Perspektive auf seine Situation anders zu sehen und auch die Sicht seiner Eltern zu verstehen, die wahrscheinlich einfach wollen, dass er eine gesicherte Zukunft hat. Alfred versucht David aufzumuntern und fragt ihn, ob er ihn samt Rollstuhl zu einem Konzert fahren könne, dass er unbedingt sehen möchte. Wenn David dies tun würde, würde Alfred ihn als seinen Pfleger ausgeben und ihm freien Eintritt und einen Platz neben ihm in der ersten Reihe verschaffen. David willigt ein. Auf dem Weg zum Konzert treffen David und Alfred auf Davids Mitschüler, die ihn erkennen und hänseln. Alfred lässt sich jedoch wenig davon beeindrucken und stellt diese zur Rede. Von Alfreds Standfestigkeit und Schlagfertigkeit beeindruckt suchen die Mitschüler schnell das Weite. David erzählt Alfred schließlich den Grund warum er gehänselt wird; ihm ist es sichtlich peinlich, dass er sich so von der Musik mitreißen hat lassen und deswegen verspottet und gemobbt wird. Alfred glaubt jedoch nicht, dass diese Fähigkeit ein Fluch ist. Es sei etwas Besonderes, dass David bestimmt zu seinem Vorteil nutzen kann, da selten jemand sich so in die Musik einfühlen kann. Die beiden machen sich auf den Weg zu dem Konzert. Bei der Veranstaltung angekommen gibt Alfred David als seinen Betreuer aus, damit dieser neben ihm sitzen kann. Die Band beginnt zu spielen und David wird abermals von seinen Visionen und der personifizierten Musik in den Bann gezogen, welche zusammen mit zwei Tänzern den Inhalt des Liedes („A Little Bit of Dirt“) darstellt. Nach dem Lied erkennt Alfred, dass David wieder die personifizierte Musik gesehen hat. Beim Hinausgehen bekommt Alfred einen Hustenanfall, bei dem er Blut aushustet. David erfährt, dass Alfred Lungenkrank ist und seiner eigenen Einschätzung nach nicht mehr lange zu leben hat. Da Alfred nun weiß, dass er keine Zeit zu verlieren hat bittet er David ihn auf den Grazer Schloßberg zu schieben, da er „noch einmal die Sonne aufgehen sehen will“. Oben auf dem Schloßberg angekommen lässt David die Geschehnisse des vergangenen Tages Revue passieren woraufhin Alfred schwer atmend aber schmunzelnd entgegnet, dass seine Entscheidungen einen großen Unterschied machen und es doch „ein ganz normaler Tag“ gewesen sei. Während die beiden den Sonnenaufgang betrachten, erscheint David wieder die personifizierte Musik. Alfred nimmt dies beruhigt zur Kenntnis, betrachtet kurz den Sonnenaufgang und schläft von der Aufregung gezeichnet ein (ob er schläft oder tot ist wird offengelassen). Die personifizierte Musik tanzt mit David zur von ihm gehörten Musik. Als die Musik zu Ende ist, nimmt David die Hand der personifizierten Musik und geht mit ihr in den neuen Tag hinein.

Mitwirkende

Schauspiel: David (Protagonist): Felix Klengel Alfred: Martin Furian Die Frau in Weiß/ personifizierte Musik: Marie-Theres Köfer Mutter: Jasmin Gamsjäger Vater: Thomas Perner Kevin: Nils Ebner Marko: Nathan Reinprecht Gustave, männlicher Tänzer: Simon Brugner Henri, männlicher Tänzer: Benjamin Lafer Türsteher: Paul Kogler Schüler auf der Straße: Agnes Dontschev, Sabrina Maritschnig Musiker*innen: Klassischer Gesang, E-Gitarre: Michael Hirt Rhythmusgitarre, klassische Gitarre: Lisa Steiner Schlagzeug/Perkussion: Stefan Ertl E-Bass: Fridolin Krenn Klavier Klassisch: Agnes Dontschev Klavier Jazz: Romeo Jarz Jazz-Gesang: Sabrina Maritschnig Jazz-Backgroundgesang: Astrid Hirzberger Klarinette: Elisabeth Weinzerl Tontechnik: Max Stadler Lichttechnik: Andreas Fink, Albert Tröbinger-Waidacher