A Steirish Tale

Name: Ammerer Isa Katharina
Betreuung: Beatrix Brunschko, Aurelia Staub Latzer, Lorenz Kabas
Aufführung: 19.09.2017

Trailer

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Kurzbeschreibung

Irland, in all seinen Facetten strahlt für viele seit jeher eine unglaubliche Faszination aus. Die Musik, der Tanz, die Landschaft. In unserer Vorstellung sehen wir urige Pubs, grüne Hügel und Felder, die Geschichten erzählen.....Auf der Suche nach der "Anderswelt Irland" erlebt Joseph Mair seine eigene "steirishe Geschichte". Was ihn tatsächlich nach Irland führt, erzählt euch Joseph in "A Steirish Tale" am besten aber selbst.

Abstract

In den Jahren nach 1945 stand die Bevölkerung in den vom Krieg gezeichneten Ländern Mitteleuropas vor dem Nichts. Familien konnten ihre Kinder nicht ernähren, viele hatten ihren Vater oder ihre Mutter gar im Krieg verloren. Die Menschen in verschonten Gebieten und Ländern schauten allerdings nicht weg. Es wurden viele Initiativen ins Leben gerufen um zu helfen. So auch die Operation Shamrock, eine humanitäre Hilfsaktion des irischen Roten Kreuzes. Über tausend deutsche, österreichische und französische Waisen und andere hilfsbedürftige Minderjährige wurden im Zuge dessen nach Irland gebracht, um von irischen Familien aufgenommen zu werden. Viele Kinder wurden nach Jahren zurückgeholt,… einige blieben jedoch in Irland. Und hier beginnt unsere Geschichte: Es war einmal ein Brüderpaar, der eine jung, ganz klein. Sein großer Bruder….. Ein rothaariger Mann in grünem Frack unterbricht den Erzähler, er wolle seine Geschichte selbst erzählen. Das ist Joseph Mair, der ein bisschen durchs Leben stolpert und rückblickend erzählen will, wie er in Irland gelandet ist. Er stellt sich vor. Joseph managt als kleinen Nebenjob (nach abgebrochenem Musikwissenschaftsstudium hat er sich für „was Gscheits“ inskribiert - BWL) auf Wunsch des Hornisten und guten Freundes das (arrogant komplizierte) Holzbläserquintett „Klassitastistisch“. Die Musiker halten von Joseph nicht viel und geben ihm als Organisator bzw. Manager der Auftritte, des Marketings etc. immer die Schuld an allem. Wir befinden uns in einer Probe des Quintetts in der Joseph mitteilt, dass kaum Karten verkauft wurden, das Budget recht knapp sei und wenn er ehrlich ist, und das würden auch andere so sehen, das Quintett schon zu lange dasselbe klassische Programm spielt und etwas neues hermüsse. Die Musiker sind beleidigt und schicken Joseph weg, mit der protzigen Aufforderung, dass er sich gefälligst etwas überlegen soll. Joseph sitzt zu Hause betrübt vor dem Fernseher, als er plötzlich auf eine Sendung schaltet, die seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es ist eine Tanzshow – Lord of the Dance. Joseph ist fasziniert von der Musik und den Tänzen und hat die Idee. Das ist die Art von Musik die den Leuten gefallen könnte. Er springt auf und telefoniert, durchsucht Notenberge, wirft hektisch um sich, liest in Büchern. Am Ende tanzt Joseph sogar mit. Joseph möchte seine Idee den Musikern mitteilen und ruft sie an. Sie erklären ihn für blöd, da die Musiker der Meinung sind, das könne nie funktionieren- irische Musik mit ihrem klassischen Holzbläserquintett. Seine Idee sei bescheuert, ihre Instrumente passen nicht für diese Art von Musik, keiner war je in Irland und kennt die Kultur dort und außerdem müssten sie „klassitastistisch“ ihrem Namen treu bleiben. Auch sein Freund Christopher beugt sich der Meinung der anderen und meint, dass man so einen Stilwechsel erst recherchieren müsse. Das bringt Joseph auf eine Idee, die sein zum Teil musikwissenschaftlich vorbelastetes Herz höher schlagen lässt: Sie sollten alle nach Irland fliegen. Christopher will ihn von der Idee noch abbringen. Joseph ist aber nicht mehr umzustimmen. Er wird allein fliegen, da er sich sicher ist, dass das eine gute Idee ist, die anderen werden schon sehen. Joseph macht sich auf den Weg. Mit dem Koffer in der Hand träumt er bereits von der grünen Märcheninsel. So viel hat er bereits davon gehört und so schöne Landschaften schweben ihm vor. Joseph ist glücklich und zuversichtlich. Er weiß, dass er an diesem Ort vielleicht die Antworten auf seine Probleme findet. In Irland angekommen holt ihn allerdings die Realität wieder ein. Joseph findet sich in hektischen Menschenmassen mit Koffern und Taschen wieder und weiß nicht so recht wie ihm geschieht. Er ist verwirrt und überfordert. Menschen laufen ihn über den Haufen, er wird angerempelt und stolpert beinahe. Touristen wollen Fotos mit ihm machen (sie scheinen zu glauben er sei Ire aufgrund seiner roten Haare). Joseph wirkt verschreckt und versucht zu flüchten, als er ein gerade öffnendes Pub- das „The Steirish Harp Pub“ entdeckt und Zuflucht sucht. Eine Kellnerin in grünem Frack wischt die Theke ab. Joseph stolpert herein und setzt sich außer Atem und enttäuscht an die Bar. Die Kellnerin kommt zu ihm und scheint ihn zu fragen ob alles ok ist, Joseph nickt, bestellt ein Bier. Sie nimmt die Bestellung auf, Joseph wirkt deprimiert, er starrt ins Leere. Die Kellnerin bringt ihm sein Bier und beginnt sich mit ihm zu unterhalten. Joseph wirkt verzweifelt, wird im Laufe des Gespräches aber irgendwie weicher und freundlicher. Die Kellnerin scheint ihn zum Lächeln zu bringen. Joseph erklärt ihr warum er nach Irland gekommen ist und dass er sich im Moment gar nicht mehr so sicher ist, ob das eine gute Idee war. Er hat sich Irland anders vorgestellt und ist ein bisschen überfordert. Die Kellnerin erzählt, dass ihr Vater, ein gebürtiger Ire, nach Österreich geheiratet hat und sie hier ein Auslandsjahr macht. Sie wohne bei Verwandten, hat hier im „The Steirish Harp Pub“ aber auch ein Fleckchen Österreich, weswegen sie hier neben dem Studium ein bisschen kellnert. Als Joseph wegen dem Namen fragt, erklärt sie ihm, dass Sean der Pub Besitzer, der Enkel eines Auswanderers aus Österreich sei. In diesem Moment betritt Sean, der Besitzer den Raum. Sarah, die Kellnerin erzählt ihm aufgedreht, dass Joseph Österreicher sei und zufällig hier ins Pub gestolpert ist. Sean O’Mair stellt sich Joseph auf gutem Deutsch vor. Joseph fragt interessiert wann Seans Großvater denn ausgewandert sei. Sean meinte, dass nach dem Krieg einige Waisenkinder aus Mitteleuropa zu irischen Familien kamen. Sein Großvater hätte bis auf einen Bruder der in der Steiermark zurückblieb, weil er damals für die Reise noch zu klein war, keine Verwandten mehr, weswegen er nie nach Österreich zurückkehrte. Seinen Bruder hat Seans Großvater nie mehr wieder gesehen, auch wenn er sein Leben lang auf der Suche nach ihm war. Aber die technischen Hilfsmittel waren vor einigen Jahrzehnten auch nicht das, was sie heute sind. Seans Großvater- Johannes Mair- ist gestorben, als Sean noch klein war. An die Geschichten vom Krieg, wie sein Großvater damals seine Eltern verloren hat und wie er nach Irland kam, erinnert er sich aber noch sehr gut. Seine Freunde nennen ihn, Sean, scherzhaft O’Mair, was so viel wie Enkel Mair bedeutet. Sean findet es ziemlich lustig, dass genau ein österreichischer Joseph in sein Pub stolpert, hätte so nicht, den Erzählungen nach, der verlorene Bruder seines Großvaters geheißen- Joseph Mair. Als er das alles hört findet Joseph zunächst keine Worte und stottert verwirrt lachend etwas wie „Das gibt’s doch nicht..“, „das kann doch nicht“, „wie….“, „nein..“ „Ich heiße Joseph Mair….. und ich komme aus der Steiermark“. „Vielleicht…“ alle schauen verwirrt lachend. Joseph nimmt sein Handy heraus und nimmt es ans Ohr. Christopher hebt ab. „Hallo Christopher, weißt du noch als mein Opa kurz vor seinem Tod immer erzählt hat, dass sie ihm seinen Bruder weggenommen haben als er klein war, und wir immer geglaubt haben, er würde nur aufgrund seiner Demenz fantasieren?.... Ich habe hier einiges zu klären. Sag nichts, ich erklär dir bei Gelegenheit alles.“ Der Erzähler vollendet die Geschichte: „Was unseren Joseph eigentlich nach Irland führte war bald zur Nebensache geworden. Er hat nämlich gefunden, wovon er gar nicht wusste, dass er danach auf der Suche war. –Familie und seine große Liebe…. Und falls ihr euch fragt, was „Klassitastistisch“ heute tut?-… Die spielen noch immer dasselbe Programm wie vor 2 Jahren.“ Wir finden uns im gut besuchten The Steirish Harp Pup wieder. Es wird gesungen, angestoßen und gefeiert. Joseph hat einen zweiten grünen Frack an, küsst Sarah und nimmt Bestellungen auf.

Mitwirkende

- Joseph Mair (Andreas Karger) - Sarah die Kellnerin (Sarah Kremser) - Sean O’Mair der Pub Besitzer (Paul Diwiak) - Holzbläserensemble „Klassitastistisch“ (Bettina Dokter, Gloria Ammerer, Christopher Koller, Christian Walcher, Isa Ammerer, Christian Riegler) - Gesang: Magdalena Susic, Livia Altenberg -Tänzerinnen und Statistinnen: Julia Aigner, Julia Sammer, Clara Weber, Elisabeth Seitinger bzw. Sabrina Rinner, Theresa Ottendorfer