Eine Minute

Name: Einberger Sarah & Lehner Corinna
Betreuung: Richard Dünser, Lorenz Kabas, Dieter Kari
Aufführung: 21.09.2010

Trailer

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Kurzbeschreibung

Das künstlerische Diplomprojekt von Corinna Lehner und Sarah Einberger handelt von Zeit, die in der heutigen Gesellschaft oftmals als Bedrohung und Last auftretitt. Das Hauptaugenmerk liegt auf den personifizierten Zeitfressern, den grauen Herren. Die grauen Herren mit maskenhaften Gesichtern können nur überleben, wenn sie den Menschen die Zeit stehlen. Dadurch existieren sie und sie hungern danach. Sie suchen unaufhörlich nach menschlichen Opfern, um diese zu manipulieren und ihnen so die Zeit zu stehlen. Sie suchen Opfer, die schwach sind und manipulierbar zu sein scheinen und wollen sie dazu bringen, in ihren drei Zeitspannen inhomogen zu werden. Jeder kennt das Gefühl, mit der Zeit nicht vernünftig umzugehen, gegen die Zeit zu laufen mit der Zeit nicht stimmig zu sein und diese als Bedrohung wahrzunehmen. 

Die Zeiteinteilung in Minuten und Sekunden, sogar in noch kleinere Einheiten, stört nicht allzu selten den natürlichen Fluss der inneren Uhr, die wir oft verlernt haben, instinktiv zu fühlen. Zeit ist ein Dogma unserer Gesellschaft, oft ein künstliches Konstrukt, dem man sich gezwungenermaßen beugen muss. Und manchmal stehlen sich die Menschen selbst die Zeit, zum Beispiel, wenn sie zu lange in Zeitebenen verharren, ein Problem, eine Sorge oder einen unerfüllbaren Wunsch immer wieder aufrollen; so wie die drei Protagonisten des Projekts, die am Ende des Stückes selbst zu grauen Herren werden.

Abstract

Die fünf grauen Herren, bestehend aus dem Anführer und seinem Gefolge, begeben sich auf die Jagd nach Minuten und Sekunden, um weiter existieren zu können. Diese Minuten und Sekunden stehlen sie den Menschen. Der Anführer versucht das Publikum durch einen Vortrag seinerseits zu manipulieren, verkauft sein Zeitsparprogramm wie ein Produkt das unbedingt ausprobiert werden sollte. Nach seinem Vortrag schickt er sein Gefolge aus, um drei Personen auszuwählen, die leicht manipulierbar sind. Das Verhör beginnt. Der Anführer überzeugt die drei ProtagonistInnen, dass sie ihre Zeit auf nutzlose Art und Weise verschwenden. Er verdeutlicht ihnen, dass sie durch ihre Lebensweise Minuten und Sekunden vergeuden und drängt sie dazu, ihre Lebensweise grundlegend zu ändern, damit sie in Zukunft keine weitere Minute mehr verlieren. Er sucht dabei den wunden Punkt der ProtagonistInnen und dockt an diesen an. Die Manipulation des Anführers bringt die ProtagonistInnen dazu, in der ihnen aufgedrängten Zeitstufe zu leben und die anderen beiden außer Acht zu lassen. Ein Unterfangen, das nicht funktionieren kann, und den ProtagonistInnen schaden und die grauen Herren vermehren wird. 

Die erste Protagonistin (alte Frau) ist dem inneren Zwang ausgeliefert, sich ihrer Vergangenheit und ihrem Schicksal in schmerzhafter Erinnerung hinzugeben. Der zweite Protagonist (junger Mann) versucht mit der Gegenwart unserer heutigen Gesellschaft mitzuhalten, die als immer schneller werdend wahrgenommen wird. Die dritte Protagonistin (junge Frau) unterliegt dem zeitlichen Druck, ihre gesamte Lebensweise und Wahrnehmung auf die Zukunft auszurichten. 

Durch die jeweils veränderte Lebensweise, Wahrnehmung und Veränderung im Umgang mit der Zeit, werden die drei ProtagonistInnen im Laufe des Stückes selbst immer mehr zu grauen Herren, bis es schließlich kein Entrinnen mehr gibt und sie sich endgültig zu den grauen Herren verwandelt haben.

Mitwirkende

Stefan Bogensberger, Alexander Christof, Julia Friedl, Marlene Friedl, Martin Haiden, Thomas Krainer, Christina Kraus, Andreas Rumpler, Bernadette Sattler, Raphael Seebacher, Veronika Adamski, Emmanuel Feiner, Julia Fenninger, Susanne Kraus, Dominik Krejan, Sabrina Lackner, Günther Paulitsch, Martin Preiß, Pascal Rüf, Michael Steinkellner, Bettina Stelzl