Rettet die Wale

Name: Roitner Victoria
Betreuung: Dünser Richard, Herrgesell-Mitter Reinhard, Zach Alexandra
Aufführung: 21.09.2009

Trailer

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Kurzbeschreibung

Kommunikation ist allgegenwärtig. Sie verbindet Menschen, schafft Sozialkontakte und Gemeinschaft. Sie ist gerade im Zeitalter von Facebook und Twitter einem unglaublichen Wandel unterworfen.

Spezielle Formen von Kommunikation sind Klatsch und Tratsch, wobei Klatsch als ein Austauschen von Informationen über nicht anwesende Personen und Tratsch eher als zielloses Schwatzen und Erzählen zu verstehen ist.

Waren wir nicht alle schon einmal in der Rolle derer, die Gerüchte austauschen und weitererzählen? Was zeichnet Klatsch und Tratsch eigentlich aus? Wodurch werden sie charakterisiert? Mit diesen grundlegenden Fragen des Alltags beschäftigt sich das Projekt „Rettet die Wale“ - aber - pssst - ja nicht weitersagen!

Abstract

Das Publikum betritt den Raum, getaucht in bläuliches Licht, der von Walgesängen bespielt wird. Auf der Bühne, die ein Amt darstellen soll, befindet sich niemand außer der Sekretärin, die vor dem Klavier sitzt. 

1. Szene: „Warten – doch worauf?“
Wenn alle ZuschauerInnen sitzen, betritt Person A die Bühne und setzt sich. Sie wechselt immer wieder ihre Sitzposition und wartet. Danach betreten die Personen B, C und D nacheinander die Bühne, wechseln ebenfalls unregelmäßig ihre Sitzpositionen und warten – sie wissen selbst nicht, worauf. Musikalisch untermalt ist diese Szene mit der Komposition „Menuet sur le nom d’Haydn“ von Maurice Ravel, die die Verschiebung und das Eintreten in eine andere Welt darstellt. 

2. Szene: „Klatsch und Tratsch I“
Die vier Personen stellen sich alle vor einem Automaten an, um eine Nummer zu ziehen, mit der sie dann schließlich aufgerufen werden sollen. Doch anstatt einer Nummer steht auf dem Kärtchen eine Phrase. „Des kann man sich gar nicht vorstell´n, wos ich heut erlebt hob!“, „I wü jo nix sogn, aber… stimmt des, wos i ghert hob?“, „Host scho ghert? Aber erzöhs jo net weita!“ und „Wos gestan wieda los woar, des wüst jo goar net wissn…“ – aus diesen Phrasen entsteht schließlich ein Gespräch. Zuerst spricht jeder etwas zaghaft und das Gesagte bleibt ohne Gegenreaktion. Doch nach und nach nehmen die DarstellerInnen Kontakt miteinander auf und es sprudelt nur so aus ihnen heraus, sie haben sich ja sehr viel zu erzählen. Auch wenn jeder nur von sich spricht, entsteht ein Gespräch. Der Sekretärin wird es jedoch zu bunt und sie unterbricht diesen Redeschwall.

3. Szene: „Stille Post“
Die Personen sitzen wieder und warten. Mit der Zeit wird ihnen jedoch fad und sie tratschen weiter. Sie tun dies jedoch nicht mittels Worten, sondern mittels Bewegungen. Diesmal vermischen sie das vorher Gesagte und jede/-r imitiert den bzw. die andere(n), sozusagen im „Stille-Post-Prinzip“. Bald glaubt man, dass die vier Personen eine gemeinsame Gesprächsbasis gefunden haben, jedoch zu schnell zerfällt dieses Gespräch wieder. Die Personen setzen sich nacheinander wieder hin und: warten. Mit der Komposition „Fünf Variationen über ein Thema von Franz Schubert“ von Helmut Lachenmann versucht die Sekretärin, einen Gegenpol zu bilden.

4. Szene: „Klatsch und Tratsch II“
Die Sekretärin befindet sich nicht mehr auf der Bühne, man sieht nur die vier DarstellerInnen, die sich vor einem Automaten anstellen: sie wollen sich ein paar Süßigkeiten holen. Doch anstatt der ersehnten Süßigkeiten bekommen sie „nur“ Instrumente, die ihnen aber wiederum Anlass geben, das Gespräch fortzuführen. Aus den Phrasen entwickeln sich musikalische Motive. Aber bevor wiederum eine ernsthafte Unterhaltung entstehen kann, zerbröckeln die Dialoge wieder und die Personen setzen sich unverrichteter Dinge.

5. Szene: „Rettet die Wale“
Die Sekretärin musste sich die ganze Zeit dieses „unsinnige Getratsche“ anhören, aber nun ist ihr großer Moment gekommen. Endlich kann sie die vier Personen belehren, kann ihnen von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens erzählen. Sie macht dies jedoch so ungeschickt und weiß selber nicht einmal, wovon sie spricht, was durch ihre gegensätzliche Körpersprache zum Ausdruck kommt, dass sie schlussendlich noch mehr Nonsens redet, als die Personen, über die sie sich so geärgert hat. Die Belehrung der Sekretärin erfolgt durch das Lied „Rettet die Wale“ von Gustav.

Mitwirkende

Angermeier Elisabeth, Breuer Elisabeth, Feuchter Johannes, Held Thomas, Kastner-Puschl Eva, Obermayer Anja, Pirolt Florian, Tropper Ulrike