Doppelprimtett

Name: Reisinger Heinrich
Betreuung: Herrgesell-Mitter Reinhard, Steinwender Johannes, Wiederhofer Martin
Aufführung: 25.09.2007

Trailer

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Kurzbeschreibung

Ein Stück wie aus dem Leben gegriffen, kombiniert mit der kritischen, aber auch bewusst humorvollen Betrachtung "modern-sozialer" Verhaltensmuster - dies waren die Grundpfeiler dieses Projekts. Ausgehend von der Zielsetzung musikalisch möglichst individuell zu sein, wird genau dieser Aspekt, nämlich Individualismus, auf seine gegenwärtigen Ausprägungen im persönlichen, gemeinsamen, zwischenmenschlichen, aber auch musikalischen Kontext übertragen. Es soll ein möglichst realistischer Spiegel vorgehalten werden, der aufzeigen soll, wo das gesunde Mittelmaß zwischen Egoismus und gemeinschaftlichem Denken liegen könnte.

Abstract

Erstes IMPG (Institut für Musikpädagogik Graz)-Sommerfest in der Reiterkaserne. Hektisches Treiben herrscht an allen Ecken und Enden. Während sich die Festgäste langsam einfinden, laufen die Vorbereitungen noch auf Hochtouren. Besonders aber die Festchefin V, von der man weiß, dass sie weniger auf andere Rücksicht nimmt als auf sich selbst, scheint an diesem Tag nichts so recht in den Griff zu bekommen. So passiert es, und sie eröffnet die Veranstaltung zu früh, ohne zu bemerken, dass die für die musikalische Umrahmung des Abends verantwortliche Band, die unter der Leitung von H steht, noch nicht bereit ist. Der Grund dafür liegt in der notorischen Unpünktlichkeit von U, die sowohl Sängerin der Band als auch H's Freundin ist. Dies ist natürlich ein gefundenes Fressen für V, der U schon seit geraumer Zeit im Weg steht, da auch sie sich für H mehr als nur interessiert ...

Die durchaus alltägliche Liebesgeschichte, die sich in der Folge zwischen den drei menschlich völlig unterschiedlichen Hauptcharakteren entwickelt, bietet so gut wie alle gängigen Klischees, die in modernen Beziehungen vorzufinden sind, was die Handlung des Stücks weiter komprimiert und ihr den nötigen, etwas unwirklichen Touch gibt. Die immer wieder auftretenden zwischenmenschlichen Konflikte, gepaart mit speziell dafür arrangierten musikalischen Beiträgen, ergeben einen großen dramaturgischen Bogen, der dem Zuseher "live" und kritisch bestimmte, im Trend liegende Verhaltensweisen vor Augen halten soll. 
Das nicht unerwartete Ende der Geschichte kann weder als gut noch als schlecht bezeichnet werden, beleuchtet aber wiederum jenen Aspekt, der als thematisches Zentrum dieses Stücks zu sehen ist – nämlich die Beschäftigung mit dem Spannungsfeld und der schwierigen Entscheidung zwischen Gemeinschaftssinn (Doppel), Eigenständigkeit (Prim), und dem Verbindungselement Individualismus, sowohl im musikalischen als auch sozialen Sinn. Daraus erklärt sich auch der Titel meines künstlerischen Diplomprüfungsprojekts.

Neben der grundlegenden Intention, ein gegenwartsbezogenes, aktuelles Thema zu verarbeiten, war es mir ein ebenso essentielles Anliegen, Musik und Musikalität an sich, beziehungsweise den flexiblen Umgang damit, als tragende Komponenten meiner Arbeit zu sehen. Erklärtes Ziel war es auch, möglichst unabhängig von einem bereits festgefahrenen Muster vorzugehen, in welchem Projekte dieser Art für gewöhnlich entwickelt und durchgeführt werden. Das Zurückgreifen auf ausschließlich institutseigene Protagonistinnen und Protagonisten war von vornherein geplant.

Mitwirkende

Delalic Silvia, Fleißner Carolin, Frühwirt Andreas, Held Thomas, Huber Johann, Kehl Caterina, Kernstock Karin, Kressl Johannes, Lipp David, Neuhold Christoph, Prietl Thomas, Reisinger Heinrich, Roitner Victoria, Schleimer Thomas, Schneider Philipp, Tropper Ulrike