21.-22.06.2013

Traum und Wirklichkeit. Gesundes und motiviertes Musizieren - ein Leben lang. Interdisziplinäre Ansätze zur Musikerlnnengesundheit

Internationales und interdisziplinäres Symposium

MusikerInnen müssen sich auf der Bühne, auf Wettbewerben und Probespielen den größten Anforderungen stellen. Aber auch MusikliebhaberInnen der gesamten Lebensspanne wünschen sich ein gesundes, effizientes und motiviertes Musizieren. Instrumental- und GesangspädagogInnen sollten sich diesen Herausforderungen professionell stellen können. Aus diesem Grunde werden erstens die neuesten wissenschaftlichen Befunde zur Musikergesundheit vorgestellt und andererseits erhalten die TeilnehmerInnen Gelegenheit, in praktisch orientierten Workshops zu Körpertechniken und mentalem Training vielfältige Erfahrungen zu sammeln und zu erproben. Hierzu wurden herausragende internationale ExpertInnen eingeladen. Strukturiert werden die Themen in die Bereiche Unterrichts- und Musizierpraxis, Musikdidaktik und Wissenschaftliche Musikpädagogik. Es wird weiter darum gehen, auch interdisziplinär (Neurowissenschaften, Musikermedizin und Psychologie) grundlegende Problemstellungen der Musikergesundheit zu betrachten. 

Zielgruppe waren WissenschaftlerInnen, ausübende und unterrichtende MusikerInnen, Studierende, Physiotherapeuten, Mediziner, Psychologen und HochschulprofessorInnen für Musik. Keynotes: Heiner Gembris, Horst Hildebrandt, Wilfried Gruhn; Gary McPherson. 

Die Workshops zu den Körpermethoden wurden von ExpertInnen aus der Umgebung von Graz abgehalten, damit die Studierenden im Anschluss an das Symposium die Körpertechniken bzw. das Mentale Training weiterführen können.

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TRAUM UND WIRKLICHKEIT

Gesundes und motiviertes Musizieren – ein Leben lang

(Inter)disziplinäre Ansätze zur MusikerInnengesundheit

DREAM AND REALITY

A Healthy and Motivated Way of Playing Music in a Lifespan Perspective

An (Inter)disciplinary Approach to Musicians‘ Health

Der MusikerInnenberuf zählt zu den Top 5 der gesundheitsgefährdenden Berufe. Meist befassen sich MusikerInnen jedoch erst mit dem Thema Gesundheit, wenn Sie an Beschwerden leiden. Der Leistungsdruck in diesem Beruf ist extrem hoch. MusikerInnen wollen Höchstleistungen zeigen – auf der Bühne, bei Wettbewerben, Probespielen und beim Üben – und müssen hierbei lebenslang auf gesunde psychische und physische Ressourcen zurückgreifen können. Schwäche und sonstige Leistungsminderungen stellen Tabuthemen dar. Aber auch MusikliebhaberInnen wünschen und erträumen sich ein organisches, lebendiges und motiviertes Musizieren. Unterrichtende und ausübende MusikerInnen sollten diesen Anforderungen professionell begegnen.

Das internationale und interdisziplinäre Symposium zum Thema „Gesundes und motiviertes Musizieren“ will diese unterschiedlichen Perspektiven in den Blick nehmen und bietet ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Workshops, einem Round Table und (in)formellem Erfahrungsaustausch.
Neben den Beiträgen zu aktuellen Erkenntnissen, Befunden und Studien zur Musikermedizin und zu einem gesunden und erfüllten Musizieren erhalten die TeilnehmerInnen in interaktiven Workshops die Möglichkeit, in einem breiten Angebot auch praktische Erfahrungen zur Sensibilisierung der Körperwahrnehmung durch diverse Körpertechniken, Entspannungsmethoden und Mentales Training zu sammeln, um sich in der Vielfalt zu orientieren und Ansätze für die eigene Arbeit zu finden. Die eingeladenen ReferentInnen sind renommierte ExpertInnen ihres Fachs. 

Der größte Teil der ExpertInnen zu Körpertechniken kommt aus der Umgebung von Graz, damit auch nach dem Symposium die Angebote in Anspruch genommen werden können. An Informationsständen können sich die TeilnehmerInnen über unterschiedliche Möglichkeiten informieren und in Gesprächen mit den ExpertInnen für sie persönlich geeignete Methoden entdecken. Informationen bekommt man zu einem vielfältigen Angebot: Meditation, Yoga, Auftrittstraining, Alexandertechnik, Feldenkrais, Ortho-Bionomy-Methode, QiGong/TaijiQuan/Pilates, Kinesiologie, Dispokinesis sowie Autogenes Training u.a.

Zu erwähnen sind die Angebote von Elisabeth Grabner (Graz) sowie von Elke Dommisch (Wuppertal): MusikerInnen können sich zu Einzelcoachings anmelden und bekommen im Laufe der beiden Veranstaltungstage individuelle Beratung und Förderung.

Neben praxisorientierten Informationsmöglichkeiten erhalten die TeilnehmerInnen in Poster Sessions auch Einblick in aktuelle Ergebnisse zu weiteren Projekten und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Musikermedizin.

Das Symposium richtet sich an WissenschaftlerInnen, ausübende und unterrichtende MusikerInnen, Studierende, PhysiotherapeutInnen und PsychologInnen, MedizinerInnen und andere Interessierte.

Als herausragend dürfen auch die musikalischen Beiträge dieses Symposiums gesehen werden: Szenische Musik wird gestaltet vom Duo Stump/Linshalm mit Short Cuts über den Tag verteilt sowie einem Konzert, in dem nicht nur die Musik eine Rolle spielt, sondern u.a. gezielt Körper, Raum und Licht inszeniert werden.

Prof. Dr. Gary McPherson (Melbourne) gab in einem Vortrag und in einem Workshop Einblicke in seine Forschungen zum selbstbestimmten und selbstregulierten Lernen von MusikerInnen.

Prof. Dr. Heiner Gembris (Paderborn) referierte über die Befunde aktueller Studien zur Musikergesundheit bzw. Musikermedizin in der Lebenszeitperspektive.

Prof. Dr. Wilfried Gruhn (Freiburg) fokussierte neurowissenschaftliche und biomechanische Aspekte von Musik und Motorik.

Prof. Dr. Horst Hildebrandt (Zürich) beschrieb Möglichkeiten der angewandten Musikphysiologie bzw. pädagogische Lösungen für medizinische Probleme.

Prof. Dr. Helmut Moeller (Berlin) legte in seinem Vortrag und in seinem Workshop den Schwerpunkt auf das Thema Lampenfieber und Aufführungsangst.

Prof. Dr. Peter Röbke (Wien) nahm grundlegende Überlegungen zur körperlichen, seelischen und geistigen Gesundheit von MusikerInnen vor.

Dr. Tobias Grosshauser (Zürich) berichtete über seine Forschungen zur adaptiven und reaktiven Sensor-Technologie beim Musizieren und Unterrichten.Die Fokale Dystonie von MusikerInnen aus der Sicht einer Geigerin stand im Zentrum der Betrachtungen von Hildegard Wind (Bamberg).

Prof. Ulrike Wohlwender (Stuttgart) widmete sich gemeinsam mit Herrn Oliver Margulies (Zürich) Fallbeispielen zur Musikerhand und gab auch einen Workshop zu diesem Thema.

Dr. Matthias Bertsch (Wien) von der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin stellte im Rahmen seines Vortrags nationale und internationale Netzwerke zum Thema vor.

Prof. Dr. Maria Schuppert (Detmold) befasste sich schließlich mit der Implementierung von MusikerInnengesundheit an einer Musikhochschule bzw. Musikuniversität.

Pete Josephs (Berlin) hielt einen Workshop zum Mentalen Training.

Trailer des Symposiums